7-Hydroxymitragynin – Das seltene Alkaloid im Kratombaum, das Forscher fasziniert
- Stefan Schmidt

- 10. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Zwischen mehr als 40 bekannten Alkaloiden des Kratombaums gibt es eines, das trotz seiner geringen Menge weltweit das Interesse von Wissenschaftlern weckt: 7-Hydroxymitragynin. In diesem Artikel beleuchten wir, was diesen Stoff so besonders macht, wie er entsteht und warum er fast ausschließlich in Kratom vorkommt.

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Was ist 7-Hydroxymitragynin?
Stoffklasse: Indol-Alkaloid
Summenformel: C₂₃H₃₀N₂O₅
Vorkommen: Natürlicher Bestandteil der Blätter von Mitragyna speciosa
Konzentration: In frischen Blättern meist unter 0,05 % des Trockengewichts
Dieses Alkaloid ist eines der chemischen Merkmale, die Kratom botanisch so einzigartig machen.
Entstehung – Von Mitragynin zum Hydroxy-Derivat
7-Hydroxymitragynin ist chemisch eng verwandt mit Mitragynin, dem Hauptalkaloid des Kratombaums.
In der Pflanze wird es direkt in Spuren gebildet.
Zusätzlich kann es nach der Ernte durch Oxidation oder enzymatische Umwandlung aus Mitragynin entstehen.
Einflussfaktoren wie Trocknungsart, Lagerung, Erntezeitpunkt und Feuchtigkeitsgehalt beeinflussen die Konzentration stark.
Alt-Text:Infografik zeigt chemische Umwandlung von Mitragynin zu 7-Hydroxymitragynin mit Einflussfaktoren: Sorte, Trocknung & Lagerung, Genetik.
Bildunterschrift:Bildung von 7-Hydroxymitragynin aus Mitragynin und die wichtigsten Einflussfaktoren.
Wissenschaftliche Bedeutung
Analytischer Marker: Wird in Laboranalysen genutzt, um Proben zu vergleichen und Herkunftsmerkmale zu bestimmen.
Qualitätsforschung: Hilft, Unterschiede zwischen Sorten, Anbaugebieten und Verarbeitungstechniken zu dokumentieren.
Regulatorische Relevanz: In manchen Ländern wird der Gehalt bei Importkontrollen oder rechtlichen Bewertungen berücksichtigt.
Warum fast nur im Kratombaum?
Pflanzenspezifische Biosynthese: Die genetische Ausstattung von Mitragyna speciosa ermöglicht die Bildung dieses Alkaloids – es ist bei anderen Pflanzenarten extrem selten.
Sorten- und Standortabhängigkeit: Bestimmte genetische Linien und klimatische Bedingungen fördern höhere Gehalte.
Verarbeitung als Faktor: Luft- und Sonnenkontakt können den natürlichen Gehalt nach der Ernte steigern.
Rechtlicher Hinweis
In der Europäischen Union, einschließlich Deutschland, Österreich & Teile der EU, darf 7-Hydroxymitragynin nur sachlich und ohne Bezug zu einer Anwendung am Menschen beschrieben werden. Dieser Artikel dient ausschließlich der botanischen und wissenschaftlichen Information.
Quellen:
Kruegel, A. C., & Grundmann, O. (2018). The medicinal chemistry and neuropharmacology of kratom: A preliminary discussion of a promising medicinal plant. Frontiers in Pharmacology, 9, 407. DOI: 10.3389/fphar.2018.00407
European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction (EMCDDA) – Mitragyna speciosa profile. Abgerufen von: https://www.emcdda.europa.eu/publications/drug-profiles/kratom
Takayama, H. (2004). Chemistry and pharmacology of analgesic indole alkaloids from the rubiaceous plant, Mitragyna speciosa. Chemical & Pharmaceutical Bulletin, 52(8), 916–928. DOI: 10.1248/cpb.52.916









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